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„Ho mä dareis Anthroposoph ou paideuetai“ Der Sinnspruch des griechischen Dramatikers Menander. ΓΝΩΜΑΙ ΜΟΝΟΣΤΙΧΟΙ (422 bis ~ 300 v. Ch.) entstand als Kontradiktion zur in seiner Zeit aufkommenden Geisteshaltung und Lebenseinstellung des Hedonismus (von altgriechisch ἡδονή / hēdonḗ; Aristippos von Kyrene, 435 bis ~ 355 v. Ch.), welche sich dem Vermeiden von Schmerz, Leid und Widerstand, und stattdessen dem Anstreben von Lust, Glück und Freude als Sinn des Lebens verschrieben hatte. Menander benennt mit seinem Sinnspruch die Erkenntnis, dass allein aus dem Durchleben und Überwinden leidvoller und schmerzhafter Erlebnisse und Erfahrung eine Persönlichkeits-Entwicklung im Sinne einer Reifung des Charakters entsteht und nicht (vornehmlich) aus der Vermeidung von Schmerz und dem Streben nach und dem Erleben von Lust, Glück und Freude. Mit „erzogen“ ist hier Persönlichkeitsentwicklung im Sinne einer Charakterbildung gemeint und nicht pädagogische Methodik.
Quellen:
Johann Wolfgang von Goethe: Aus meinem Leben – Dichtung und Wahrheit.
Cotta, Stuttgart u. Tübingen, 1811-1814.
Arthur Schopenhauer: Alles Leben ist Leiden.
Die Welt als Wille und Vorstellung, 1819.
Victor E. Frankl: Der leidende Mensch. Anthropologische Grundlagen der Psychotherapie. Huber: Bern, 1975.